SPRINGE. Bei der SPD verständigt man sich langsam aber sicher auf einen gemeinsamen Vorschlag zur Zukunft der Verwaltungsaußenstellen. Bevor die Sozialdemokraten mit ihren Plänen aber an die Öffentlichkeit gehen, wollen sie sich zunächst mit der CDU abstimmen, sagt Eberhard Brezski.

So viel sei aber verraten: „Mit den Vorschlägen des Bürgermeisters hat das nicht mehr viel zu tun.“

Gemeinsam hätten sich die SPD-Bürgermeister auf eine Linie einigen können, sagt Brezski. Nun sollen die Ideen mit den anderen Bürgermeistern und Parteien zunächst intern besprochen werden. „Es ist wichtig, dass wir mit einer Zunge sprechen.“ Bis zur Ratssitzung im Juni soll das Ergebnis stehen.

Ebenfalls in die Diskussion eingeschaltet hat sich jetzt auch der Juso-Chef Brian Baatzsch, der mit SPD-Fraktionschef Bastian Reinhardt ebenfalls einen Antrag entwickelt hatte (wir haben berichtet). Darin fordert die Fraktion einen mobilen Verwaltungsservice und den Kauf eines Bürgerkoffers. Was Baatzsch ärgert: Bei der Debatte um die Zukunft der Büros stünden nicht Fakten, sondern nur Emotionen im Vordergrund. „Es bringt nichts, wenn wir so weitermachen.“ Ziel müsse es sein, so Baatzsch, die Diskussion wieder auf einer sachlichen Ebene zu führen. „Ich habe in den letzten Wochen keinen roten Faden mehr entdecken können, das ist von keiner Seite zielführend.“ Provokante Aussagen, etwa von CDU-Fraktionschef Wilfred Nikolay, der den Streit um den städtischen Bürgerservice für „überflüssig“ hält, würden die Emotionen nur noch weiter hochkochen lassen, meint Baatzsch. „Die ganze Diskussion als Quatsch zu bezeichnen halte ich für grob fahrlässig, aber ich finde, alle Seiten sollten sich jetzt einmal darauf beruhen, eine Lösung zu erarbeiten, die mehrere Ideen mit einbezieht, so Baatzsch.

Zudem sollte nicht nur die Rede von „älteren und hilfsbedürftigen Bürgern“ sein, wenn die Außenstellen geschlossen werden sollten. Betroffen von einer Schließung wären auch Jugendliche ohne Auto oder junge Familien, die nur ein Auto hätten oder eben auch Geringverdiener. „Ältere und kranke Mitbürger sind Teil dieser Gesellschaft. Deshalb sollten sie auch wie ein Teil dieser Gesellschaft behandelt werden und nicht als Spielball der Politik dienen“, so Baatzsch.