SPRINGE. Wie geht es weiter mit den Stadtteilbüros? Die SPD-Fraktion im Rat bringt einen neuen Vorschlag ins Spiel: Die Sozialdemokraten lehnen dabei das Aus für die Verwaltungsniederlassungen nicht ab – fordern aber als Ersatz einen mobilen Verwaltungsservice.

Ein Stadtmitarbeiter – so die Idee – soll in einem mit Laptop, Telefon, Tisch und Co. ausgestatteten Auto alle Ortsteile anfahren, damit Bürger ihre Angelegenheiten direkt vor Ort erledigen können. Dazu soll, so die Vorstellung der SPD, zusätzlich zum Fahrzeug ein Bürgerkoffer angeschafft werden, mit dem der Mitarbeiter in der Lage ist, Ausweise oder auch Reisepässe digital zu beantragen. So könnten die Verwaltungsmitarbeiter bei Bedarf auch Hausbesuche anbieten, sagt Brian Baatzsch von den Springer Jusos, der den Antrag gemeinsam mit SPD-Fraktionschef Bastian Reinhardt vorbereitet hat. „In der Debatte ging es immer nur um Schließen oder Erhalten – es gab keine Alternative und das wollen wir ändern, indem wir eine Möglichkeit vorschlagen, die allen zugute kommt“, so Baatzsch. Ziel sei es, „keinen Ort abzuhängen“, aber auch einen verlässlichen Service anzubieten. Die Verwaltung solle den Bürgern entgegenkommen statt sie nach Springe fahren zu lassen, sagt Baatzsch. „Das wäre auch aus ökologischen und nachhaltigen Aspekten nicht sinnvoll.“

Zudem hätten die Ortsteilbewohner gerade das Gefühl, ihnen würde mit der Schließung der Außenstellen etwas weggenommen. „Dabei sollte der Bürgerservice jedem etwas geben.“ Unterstützung bekommt Baatzsch von Fraktionschef Reinhardt. Für ihn steht außer Frage, dass die Verwaltungsbüros keine Zukunft haben werden. „Aber es soll kein harter Schritt hin zu ‚wir machen nichts mehr‘ werden.“ Neue Mitarbeiter für die „mobile Verwaltung“ sollen nicht eingestellt werden, so Reinhardt. Klar ist aber auch, dass später ausgewertet werden muss, wie das Angebot angenommen wird. „Wenn das Fahrzeug am Ende nur rumsteht, macht das natürlich auch keinen Sinn.“ Die Ortsbürgermeister Andreas Wietstock (Völksen) und Eberhard Brezski (Gestorf, beide SPD) hätten ihre Zustimmung bereits erklärt.

Offen für den Vorschlag ist auch Bürgermeister Christian Springfeld (FDP). „Wir können das gerne ausprobieren.“ Wie genau das Angebot gestaltet werden kann und welches Personal wo eingesetzt wird, entscheide aber nicht der Rat, sondern die Stadt. Die SPD hatte in ihrem Antrag bereits erste konkrete Überlegungen dazu angestellt.

Erstmalig wird der Verwaltungsausschuss heute Abend über den Antrag sprechen. Am 4. April entscheidet abschließend der Rat.